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Start Rundreisen in Asien China-Rundreise auf eigene Faust

 

China-Rundreise auf eigene Faust

Eine unserer China-Rundreisen führte uns 2009/2010 auf eigene Faust zunächst per Bahn von Peking nach Chengdu in der Provinz Sichuan, anschließend mit dem Flugzeug nach Guilin in der Provinz Guangxi, von dort wieder per Bahn nach Wuhan in der Provinz Hubei und schließlich wieder zurück nach Peking. Es war die erste China-Rundreise, der noch einige weitere folgten.

China-Rundreise | China-Rundreise per Bahn | Unterwegs in Peking | Von Peking nach Chengdu | In der Provinz Sichuan | Guilin und der Li-Fluß | Wuhan am Jangtse |

Am Bahnhof in Peking

China-Rundreise auf eigene Faust

Vor dem Elefantenrüsselberg in GuilinEine China-Rundreise auf eigene Faust erfordert schon etwas Erfahrung mit dem Land sowie mit den Menschen und ihrer Kultur. Ein Blick in den China-Knigge bewahrt vor allzu großen Fehltritten im Alltag, z.B. das Naseputzen in der Öffentlichkeit. Auch Chinesisch-Sprachkenntnisse sind natürlich sehr hilfreich, vor allem außerhalb der Großstädte. Während Städtereisen zu Chinas Metropolen Peking, Shanghai oder Hong-Kong unproblematisch auf eigene Faust unternommen werden können, sind Rundreisen durchs Land per Bahn, Bus oder mit dem Auto schon etwas anderes. Chinesen sind zwar von Natur aus neugierig und hilfsbereit, aber es gibt auch einige schwarze Schafe darunter. Während einer China-Rundreise stellt man jedenfalls ziemlich schnell fest, dass es nur wenige Momente des Alleinseins gibt, was seine Vor- und Nachteile hat. China ist ein Reiseland und die Chinesen reisen selbst sehr gerne, offenbar am liebsten in großen Gruppen. Je weiter man sich von den Metropolen Chinas entfernt, desto schwieriger wird die Kommunikation mit den Menschen vor Ort, was das Reisen etwas erschwert.

Peking Westbahnhof

Am Westbahnhof in Peking - Start der China-Rundreise nach Chengdu von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

China-Rundreise per Bahn

Schnellzug in ChinaChina hat in den vergangenen Jahren gewaltige Summen in den Ausbau des Schienennetzes und in die Modernisierung der Züge investiert. Inzwischen verkehren schon zwischen etlichen Metropolen Chinas rasende Schnellzüge, die zu den schnellsten Zügen der Welt gehören. In wenigen Jahren sollen mehrere Hochgeschwindigkeitsstrecken mit einer Gesamtlänge von 50.000 Kilometern das ganze Land durchziehen und die Metropolen im Norden, Osten, Süden und Westen miteinander verbinden. So ist eine Fahrt mit dem Schnellzug von Peking nach Shanghai bereits in wenigen Stunden möglich und somit eine echte Alternative zum Flugzeug. China-Rundreisen per Bahn sind jedoch vor allem deshalb attraktiv, weil man mit Nachtzügen auch große Entfernungen überbrücken kann, ohne kostbare Urlaubszeit zu verlieren oder gleich fliegen zu müssen. Die Schlafabteile der Nachtzüge entsprechen in der Größe und im Komfort denen, die wir auch in Europa kennen. Etwas überraschend sind allenfalls die großen Wartehallen, in denen die Bahnreisenden auf ihre Abfertigung in die Züge warten. Das Einsteigen erfolgt dann relativ geordnet und zügig. Bisweilen sind auch die Sicherheitschecks auf den Bahnhöfen vergleichbar mit denen auf den Flughäfen.

Wartehalle im Bahnhof Peking

Wartehalle im Westbahnhof Pekings von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Chinas Hauptstadt bietet sich aus mehreren Gründen als Ausgangsstation für China-Rundreisen an. Peking (Beijing) ist eine der interessantesten und schönsten Städte Asiens und darüber hinaus weltweit mit allen wichtigen Flughäfen bestens verbunden, sei es mit Lufthansa oder Air China. Beide Luftfahrtgesellschaften haben immer wieder günstige Flüge im Angebot.

Rund um den Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Square)

Peking ist so reich an historischen und modernen Sehenswürdigkeiten, daß die meisten professionellen China-Rundreisen hier beginnen. Dank seiner über 3.000 Jahre alten Geschichte befinden sich unzählige weltberühmte Plätze, Tempel und Gebäude in Peking, darunter der

  • Tian'an-Men Platz (übersetzt: Platz des Himmlischen Friedens),
  • die Verbotene Stadt (Kaiserpalast),
  • der Lama-Tempel Yonghe Gong Dajie,
  • der Konfuzius-Tempel,
  • der Himmelstempel (Tian Tan),
  • der Sommerpalast (Yihe Yuan) oder
  • der Olympiapark mit Olympiastadion und Water Cube (anlässlich der Olympischen Spiele 2008 errichtet).

Da wir bis zur Abreise nach Chengdu nur zwei Tage in Peking eingeplant haben, galt unsere Aufmerksamkeit dem Platz des Himmlischen Friedens und den Sehenswürdigkeiten rundherum. Eine dieser Sehenswürdigkeiten war das China National Centre for the Performing Arts (mit Chinas Nationaltheater National Grand Theatre) das erst 2007 fertiggestellt wurde.

Beijing National Grand Theatre

Beijing National Grand Theatre von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Von Peking nach Chengdu

Ankunft mit dem Zug in ChengduDie Zugfahrt von der nördlich gelegenen Hauptstadt Peking in die südwestliche Provinzhauptstadt Chengdu in der Provinz Sichuan war eine meiner längsten Bahnreisen überhaupt. Da sich Chengdu in der Ebene des Roten Beckens befindet und fast vollständig von Gebirgen umgeben ist, muss der Zug eine Menge Berge und Täler überwinden und ist daher nicht allzu schnell unterwegs. Insgesamt fuhren wir auf der rund 2.000 Kilometer langen Strecke 1 1/2 Tage, wobei wir frühmorgens in Pekings Westbahnhof gestartet sind und kurz vor Sonnenuntergang des nächsten Tages den Hauptbahnhof in Chengdu erreicht haben. Das Schlafabteil war geräumig, sauber und mit 4 Betten nicht überbelegt. Das Essen im Zug war keine Sterneküche, aber überraschend lecker. Nichtsdestotrotz waren wir nach 36 Stunden Zugfahrt froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. In Chengdu angekommen sind wir gleich in eins der nächsten Hot-Pot-Restaurants eingekehrt, um uns von der Fahrt zu erholen und die einheimische chinesische Küche kennenzulernen.

Sichuan Hot Pot in Chengdu

Sichuan Hot Pot in Chengdu von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

In der Provinz Sichuan

Big Panda in ChengduDie Provinz Sichuan befindet sich im Südwesten von China und nimmt zusammen mit der einstigen Provinzhauptstadt Chongqing eine Fläche von insgesamt 570.000 qkm ein. Inzwischen ist Chengdu die Provinzhauptstadt, da Chongqing ähnlich wie Shanghai zu einer regierungsunmittelbaren Stadt im Status aufgestiegen ist. Im Zentrum der Provinz befindet sich die Millionenstadt Chengdu, die seit der Ära der Drei Königreiche politische und wirtschaftliche Mitte Sichuans ist. Trotz ihrer Größe ist die Stadt vergleichsweise entspannt und nicht so hektisch wie andere Metropolen Chinas. Sehr gerne treffen sich die Einwohner Chengdus in einem der vielen Teehäuser, um gemeinsam Tee zu trinken und entspannte Diskussionen zu führen. Genauso gerne trifft man sich abends in einem Hot-Pot-Restaurant, um sich dort an einem extrem scharfen Hot Pot zu laben, eine typische Spezialität der Chinesischen Küche. Da es hier auch im Winter recht mild ist, spielt sich das Leben in Chengdu zum großen Teil auf der Strasse ab und bringt so einige Überraschungen mit sich. Chengdu gehört dank des milden Klimas und der entspannten Atmosphäre sicherlich zu den schönsten Städten Chinas, die wir danach noch einige Male besucht haben.

Teehaus in Chengdu

Teehaus in Chengdu von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Heiliger Berg Emei Shan und Dafo Le Shan

Buddha Dafo Le ShanDie Provinz Sichuan ist reich an historisch bedeutenden Stätten und einmaligen Landschaften. Ein Muss ist der 3.000 Meter hohe Heilige Berg Emei Shan, wo mehr als 10% der in China wachsenden Pflanzen gedeihen. Es dauert ungefähr 3 Tage, den für Daoisten und Buddhisten heiligen Berg Emei Shan zu besteigen. Unsere Zeit reichte leider nur für einen Tagesausflug und eine leichte Wanderung am Fuße des Berges, der sich etwa 150 Kilometer südwestlich von Chengdu befindet. Es ist eine sehr spirituelle Welt inmitten von Bambus-Wäldern und frei lebenden Affen, die sich einem hin und wieder in den Weg stellen. Eine örtliche Reiseführerin hat uns begleitet und sicher durch die wundervolle, grüne Landschaft geführt. Ein weiteres beeindruckendes Erlebnis in der Provinz Sichuan war der 71 Meter hohe Dafo (Großer Buddha) in Le Shan, auch rund 150 Kilometer entfernt von Chengdu. Hier hat sich der Mönch und Bildhauer namens Haitong in den Jahren ab 713 mit einer riesigen Buddha-Statue verewigt.

Affen am Heiligen Berg Emei Shan in Sichuan

Affen am Heiligen Berg Emei Shan in Sichuan von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Zu Besuch in der Panda-Zuchtstation in Chengdu

Die Provinz Sichuan ist auch einer der letzten Lebensräume des schwarz-weiß gefleckten Großen Pandas, insbesondere das Wolong Reservat bei Chengdu. Viele der Großen Pandas in den Zoos dieser Welt stammen aus der Panda-Zuchtstation in Chengdu, die für Besucher und Touristen in der Stadt zu den Pflichtterminen gehört und sich für einen ganzen Tag echt lohnt. Der Panda-Park in Chengdu ist eine Mischung aus Park, Zoo sowie Forschungs- und Aufzuchtstation, die bei der Aufzucht der bedrohten Tierart auch recht erfolgreich ist.

Großer Panda, sitzend auf der Bank

Großer Panda, sitzend auf einer Bank beim Fressen von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Guilin und der Li-Fluß

Bootsfahrt auf dem Li-FlussDas nächste Ziel auf unserer Rundreise durch China war die Millionenstadt Guilin in dem Autonomen Gebiet Guangxi, das sich im Nordosten Chinas an den Ufern des Li-Flusses befindet und wegen seiner malerischen und markanten Karsthügel sehr bekannt und beliebt ist. Dieses Mal wählten wir für die Weiterreise das Flugzeug, um eine erneute, sehr lange Zugfahrt zu vermeiden. Guilin ist von allen Seiten von markanten, bis zu 200 Meter hohen Karsthügeln umgeben, die zur typischen Landschaft der Region gehören und teilweise bizarre Felsformationen bilden. Rund um die schönsten Hügel und Höhlen wurden eintrittspflichtige Parkanlagen geschaffen, darunter der Sieben-Sterne-Park auf der Ostseite des Li-Flusses mit einer Fläche von rund 2 qkm. In China ist auch der Elefantenrüsselberg (Xiangbishan) im Zentrum von Guilin sehr bekannt, da mit ihm eine berühmte Legende verbunden ist. Neben Wanderungen durch die Karsthügel-Landschaften gehören auch Flußkreuzfahrten und Ausflüge mit dem Boot auf dem Li-Fluss zur Lieblingsbeschäftigung der Touristen. Guilin war bis Ende der 1990er Jahre sicher ein Paradies in China, ist aber infolge des Bevölkerungswachstums und der ständig zunehmenden Zahl von Touristen aus dem In- und Ausland inzwischen eine extrem laute, hektische und schmutzige Großstadt geworden. Nach der ersten Nacht in unserem gebuchten Hotel mussten wir am nächsten Morgen wegen des unerträglichen Lärms von der Hauptstrasse erst mal in ein anderes, etwas ruhigeres Hotel umziehen.

Wuhan am Jangtse

Bootsanlegestellen am Jangtse in WuhanAuf dem Rückweg von Guilin nach Peking hatten wir noch in Hubeis Provinzhauptstadt Wuhan einen Zwischenaufenthalt. Hubei gehört neben den Provinzen Anhui, Hunan, Jiangxi, Sichuan und dem Großraum Chongqing zu Zentralchina. Zu den größten und bekanntesten Städten zählen Changsha, Chengdu und eben Wuhan. Während im Süden und an den Küsten Chinas ein eher mildes Klima herrscht, ist es in Zentralchina schon deutlich extremer, sowohl im Sommer wie im Winter. Während es in den Monaten August und September unerträglich heiß werden kann, sind die Winter richtig kalt. In ganz Zentralchina findet man an jeder Strassenecke ein sog. Hot-Pot-Restaurant, wo man ausschließlich Hot-Pot-Gerichte bekommt. Bei uns würde man Fondue dazu sagen. Man bestellt Fleisch und allerlei frisches Gemüse, das am Tisch in einem Topf heißer Brühe gekocht wird.

Brücke über den Jangtse in Wuhan

Brücke über den Jangtse in Wuhan von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Eine der großen Attraktionen Zentralchinas ist der Jangtse, nicht nur einer der längsten Flüsse Chinas, sondern auch einer der drei längsten Flüsse der Welt. Der Jangtse ist jedoch nicht nur lang, sondern auch beeindruckend breit, insbesondere in Wuhan. Gemessen am Wasservolumen pro Sekunde zählt der Jangtse ebenfalls zu den zu den Top 5 weltweit und transportiert z.B. 10 mal so viel Wasser pro Sekunde wie der Rhein.





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