Das Baskenland erstreckt sich entlang des Atlantiks über die beiden spanischen Provinzen der Autonomen Gemeinschaft Baskenland und Navarra sowie den westlichen Teil des französischen Départements Pyrénées-Atlantiques. Die Grenzen des Baskenlandes sind zwar äußerst umstritten, aber offiziell wird die Region durch den Golf von Biskaya im Norden und den spanischen Fluß Ebro im Süden eingerahmt. Die meisten kennen das Baskenland nur aus den Nachrichten im Zusammenhang mit dem Kampf der Basken um ihre Unabhängigkeit. Umso überraschter ist man als Besucher des Baskenlands von der wunderschönen Landschaft, der einzigartigen baskischen Küche und den endlos langen Sandstränden am Atlantik.
Provinzen des Baskenlandes | Landschaften und Städte | Kultur des Baskenlandes | Urlaub und Sehenswürdigkeiten im Baskenland
Playa de la Zurriola in San Sebastián von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Die Provinzen des Baskenlandes
In Spanien umfasst die Autonome Gemeinschaft Baskenland die drei Provinzen Gipuzkoa, Biskaya und Álava. Hier grenzt das Baskenland im Westen an die Autonomen Gemeinschaften Kantabrien und Kastilien-León, im Süden an die Autonome Gemeinschaften La Rioja und Aragonien. Der französische Teil des Baskenlandes beschränkt sich im wesentlichen auf die Gebiete rund um die Urlaubsorte Biarritz und Bayonne, die sich unmittelbar an der Atlantikküste befinden. Neben der Hauptstadt Vitoria-Gasteiz gehören Bilbao und Donostia-San Sebastián zu den größten Städten des Baskenlandes. Davon abgesehen kann man San Sebastián ohne Zweifel auch zu den schönsten Städten Spaniens zählen, wo wir schon einige Winter unseren Urlaub verbracht haben. Angenehmes Klima, stundenlange Spaziergänge am Strand, exzellente Restaurants und Bars sorgen dafür, dass man sich vom ersten Tag an wohl fühlt. Die großen Städte des Baskenlandes könnten kaum unterschiedlicher sein. Während sich das Seebad San Sebastián überaus elegant und herausgeputzt präsentiert, klebt an Bilbao immer noch das Prädikat "hässliche Industriestadt", was man inzwischen jedoch schnell als überholtes Vorurteil entlarven kann. Das herausragende Guggenheim-Museum ist nur ein Beispiel von vielen, das einen Städtetrip nach Bilbao rechtfertigt. Demgegenüber wirkt die Hauptstadt Vitoria-Gasteiz putzig und verschlafen. Ebenso gravierende Unterschiede lassen sich bei den kleineren Städten des Baskenlandes feststellen, wobei man hier durchaus attraktive Orte entdecken kann.
Guggenheim Museum in Bilbao mit Puppy von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Landschaften und Städte des Baskenlandes
Landschaftlich ist das Baskenland im wesentlichen von saftig grünen und bewaldeten Hügeln sowie der Atlantikküste rund um den Golf von Biskaya. Die rund 200 Kilometer lange Baskische Küste im Golf von Biskaya (Costa Vasca) ist stark zerklüftet, besitzt aber auch unzählige wunderschöne Strände, beispielsweise bei Lekeitio, Ondárroa, Zumaia oder Zarautz (letztere gilt auch als Surfermekka). Größte Stadt und wirtschaftliches Zentrum im Baskenland ist die Stadt Bilbao (Bilbo), wo der Fluß Portugalete in den Golf von Biscaya (Kantabrisches Meer) mündet. Die Regierung des Baskenlandes hat ihren Sitz in der Hauptstadt Vitoria-Gasteiz in der Provinz Araba. Im französischen Teil des Baskenlandes sind die beiden Städte Biarritz und Bayonne die größten und bekanntesten. Schönste Stadt des Baskenlandes und auch eine der schönsten Städte Spaniens ist San Sebastian (offiziell Donostia-San Sebastián) in der Provinz Gipuzkoa, die sich rund 20 km westlich von der französischen Grenze befindet. Berühmt ist San Sebastian aber auch wegen des Filmfestivals, das im Jahre 1953 in San Sebastian gegründet wurde.
Playa de la Concha in San Sebastian bei Sonnenaufgang von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Kultur des Baskenlandes
Die Basken sind vielleicht das älteste Volk in Europa und besitzen ihre eigene Sprache, Kultur und ihren ganz besonderen Charakter, der bisweilen auch als eigenwillig und störrisch bezeichnet wird. Das Bestreben nach Unabhängigkeit in allen Belangen ist nach wie vor überall sichtbar, auch wenn er nicht mehr mit Gewalt verfolgt wird. Eine weitere Besonderheit der besonderen Kultur ist die Baskische Küche, die wegen der Nähe des Baskenlandes zum Atlantik naturgemäß von Fisch und Meeresfrüchten dominiert wird. Kochen hat im Baskenland einen sehr hohen Stellenwert und deshalb macht es hier besonderen Spaß, die kulinarischen Genüsse des Landes in einem der vielen Restaurants zu genießen. Man trifft sich hier in sog. Kochgesellschaften mit eigenem Vereinslokal und großer Küche regelmäßig zum gemeinsamen Kochen und Essen, wobei traditionell nur die Männer solchen Sociedades Gastronómicas angehören. Die Basken sind bekannt als wahre Meister der Kochkunst und kaum eine andere Stadt hat so viele Sterne-Restaurants wie San Sebastian, wo insbesondere die baskischen Pinchos wie kleine Kunstwerke zubereitet und auf den Tresen der Bars und Restaurants ausgestellt werden. Die baskischen Pinchos sind den spanischen Tapas sehr ähnlich, aber aufwendiger in der Zubereitung und auch schöner anzuschauen. Weitere typische Gerichte im Baskenland enthalten beispielsweise Stockfisch, Meeresschnecken, Tintenfisch in allen Variationen, Thunfisch, Seehecht oder Seespinne. Es gibt aber auch Fleischgerichte, vorwiegend vom Rind oder vom Schwein.
Baskische Küche à la Pinchos von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Urlaub und Sehenswürdigkeiten im Baskenland
Der Fremdenverkehr und die Touristen spielen im Baskenland eine große Rolle, da viele Gebiete einen großen Teil ihrer Einnahmen aus dem Tourismus erzielen. Gerade in den größeren Städten findet man viele erstklassige Hotels, Restaurants und Bars und auch unter den Sehenswürdigkeiten im Baskenland lassen sich einige besondere Highlights finden, z.B. das Guggenheim Museum in Bilbao.
Bildnachweise:
Das Baskenland auf der Karte von Zorion (CC-BY-SA-3.0) via Wikimedia Commons
Am Strand und im Restaurant in San Sebastian von sanfamedia.com (CC-BY-SA-3.0)
