Die von hohen Mauern umgebene Vatikanstadt inmitten des Zentrums von Roms ist der kleinste souveräne Staat der Welt, sozusagen eine Enklave in Italien innerhalb des Stadtgebiets von Rom. Flächenmäßig erreicht die Vatikanstadt eine Größe von knapp 0,5 Quadratkilometer, aber die Fülle und Qualität der Sehenswürdigkeiten ist unbeschreiblich. Rund 500 Menschen leben und arbeiten in dem kleinen Zwergstaat, der seine eigene Bank, eine eigene Post, eine eigene Tageszeitung und sogar einen eigenen Radiosender unterhält. Die vom Vatikan herausgegebenen Münzen und Briefmarken sind weltweit sogar sehr begehrt unter den Sammlern, da sie regelmäßig nur in kleinen Auflagen erscheinen.
Vatikanstadt | Petersplatz | Petersdom | Vatikan-Museum |
Petersplatz und Petersdom in Rom von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Vatikanstadt
Ein Städtetrip nach Rom ist im wahrsten Sinne des Wortes unvollständig, wenn man nicht zumindest den Petersdom und die Sixtinische Kapelle gesehen hat. Und darüber hinaus gibt es in der Vatikanstadt so vieles mehr zu entdecken, dass ein Wochenende in Rom kaum ausreicht, um alle Sehenswürdigkeiten zu erkunden. An erster Stelle stehen der Petersplatz, der Petersdom und das Vatikanmuseum, hier insbesondere die Sixtinische Kapelle. Was für die meisten Sehenswürdigkeiten in Rom gilt, muss man leider auch für den Petersdom und erst recht für das Vatikan-Museum sagen. Die Zahl der Touristen ist gewaltig und dementsprechend die Schlangen vor den Sicherheitsschleusen endlos lang. Ohne entsprechende Wartezeiten (Minimum mindestens 1 Stunde) ist ein Eintritt kaum möglich. Etwas entspannter ist der Besuch nur in der Nebensaison, z.B. über Weihnachten zu Urbi et Orbi.
Vatikanstaat Vatikanstadt
Die Vatikanstadt ist ein politisch eigenständiger Staat mit eigenem Territorium, Staatsbürgern und Staatsgewalt, wobei das Staatsgebiet nur noch eine Größe von knapp 0,5 Quadratkilometer umschließt und sich inmitten des Zentrums von Rom befindet. Damit ist es der kleinste souveräne Staat der Welt, sozusagen eine Enklave in Rom. Die Vatikanstadt war jedoch nicht immer so klein. Mitte des 19. Jahrhunderts blickte die Vatikanstadt noch eine Fläche von 44.000 Quadratkilometer, von der jedoch der größte Teil an den italienischen Staat abgetreten werden musste. Im Rahmen der Lateranverträge im Jahre 1929 erhielt der Heilige Stuhl offiziell Autonomie und das heutige Staatsgebiet, das durch die Schweizer Garde gesichert wird. Rund 500 Menschen leben und arbeiten heute in dem kleinen Zwergstaat, der seine eigene Bank, eine eigene Post, eine eigene Tageszeitung und sogar einen eigenen Radiosender unterhält. Die vom Vatikan herausgegebenen Münzen und Briefmarken sind weltweit sogar sehr begehrt unter den Sammlern, da sie regelmäßig nur in kleinen Auflagen erscheinen.
Petersplatz in Rom bei Nacht von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Oberhaupt der Vatikanstadt ist der Pabst, der wiederrum Teil des Heiligen Stuhls ist, der die Spitze der katholischen Kirche repräsentiert. Die Verwaltung des Vatikanstadt obliegt dem Regierungschef des Vatikans, der wvom Pabst zum Chef der Verwaltung des Staates der Vatikanstadt ernannt wird. Mit dem "Heiligen Stuhl" und der Leitung der Katholischen Kirche hat er jedoch so gut wie nichts zu tun. Wer in der Schlange vor dem Vatikanmuseum anstehen muss und die vielen Kostbarkeiten bestaunt, kommt unweigerlich auf den Gedanken, dass der Vatikan im Geld nur so schwimmen muss. Das ist jedoch nicht der Fall, obwohl die Eintrittsgelder und die Einnahmen auf dem Verkauf von Münzen und Briefmarken durchaus zweistellige Millionen bringt. Und dennoch verschlingen die Gehälter der Angestellten im Vatikan und in den Auslandsvertretungen neben den Kosten der Instandhaltung der Immobilien und Kunstschätze so hohe Summen, dass diese nur durch Aufnahme von Schulden gedeckt werden können.
Petersplatz
Die meisten Besucher betreten die Vatikanstadt vom Tiber kommend über die Via della Concilliazione, die direkt zum Petersplatz (Piazza San Pietro) führt. Der Platz wurde während der Pontifikate Alexanders VII. und Clemens' IX. von Gian Lorenzo Bernini angelegt. Bernini wählte eine elliptische Form für den Platz, der von mächtigen Kolonnaden umgeben wird, bestehend aus 284 dorischen Säulen in 4 Reihen, auf denen insgesamt 140 Heiligenstatuen stehen. Die Kollonaden bilden gleichzeitig die Staatsgrenze zwischen Vatikanstadt und Italien. In der Mitte des Platzes befindet sich ein 25 Meter hoher Obelisk, der im Jahre 38 n. Chr. von Caligula aus Ägypten nach Rom gebracht wurde. Auf der linken Seite des Platzes befindet sich das Touristenbüro der Vatikanstadt, wo man nicht nur hilfreiche Infos und Karten erhält. Hier kann man z.B. auch Rundgänge durch die Gärten des Vatikans buchen oder sich einer Führung über den Petersplatz, durch den Petersdom und durch das Vatikanmuseum anschließen.
Die breit angelegte Via della Concilliazione entstand erst unter Mussolini, womit gleichzeitig auch das Ende des labyrinthartig angelegten Viertels Borgo verbunden war. Ursprünglich hatte Bernini geplant, dass der Besucher beim Heraustreten aus den engen Gassen des Borgo von dem einladenden Petersplatz quasi überrascht wird. Nichtsdestotrotz gehört der Petersplatz nach wie vor zu den schönsten Plätzen der Welt, gleichzeitig erhaben und eindrucksvoll, nicht nur für Katholiken und Christen. Obwohl der Petersplatz in seinen Dimensionen riesig erscheint, ist er während der christlichen Feiertage zu Weihnachten oder Ostern nicht groß genug, um alle Besucher aufzunehmen.
Panorama vom Petersplatz in Rom von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Petersdom
Der Petersdom (Basilica Sancti Petri in Vaticano) ist neben dem Vatikanmuseum das Highlight der Vatikanstadt, nicht nur für Katholiken und Christen. Es ist nicht die einzige, aber die größte päbstliche Basilica in Rom und eine der größten und bedeutendsten Kirchen der Welt. Sie wurde über dem Grab des Apostels Petrus errichtet, nach dem sie auch benannt wurde. Wer auf dem Petersplatz steht, sieht zunächst nur die Ostfassade des Petersdoms, die in der Breite rund 115 Meter misst, in der Höhe rund 45 Meter. Als Bauherr wird Papst Paul V. aus der Familie Borghese genannt. Im 2. Geschoss der Fassade sind fünf Balkone angebracht. Vom mittleren Balkon, der sog. Benediktionsloggia, erteilt der Pabst den Segen Urbi et orbi. Auf dem Vorplatz zum Petersdom sieht man die Skulpturen von Petrus und Paulus. Bevor man den Petersdom betritt, gelangt man in den rund 70 Meter hohen Portikus, der nach dem Entwurf von Carlo Maderno zwischen 1607 und 1614 geschaffen wurde. An den beiden Enden des Portikus sind zwei Reiterstandbilder aufgestellt, die Karl den Großen sowie Konstantin den Großen zeigen.
Petersdom - Urbi et Orbi 2017 mit Pabst Franziskus
Im Innenraum des Petersdoms
Der Innenraum des Petersdoms umfasst eine Fläche von 211 Meter Länge und 132 Meter Breite. Und trotz des riesigen Innenraums ist der Andrang der Besucher so groß, dass man sich stets gedrängt fühlt, was angesichts der vielen Details schade ist. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung oder eine professionelle Führung. Nach dem Eintritt in die Basilika fällt der Blick sofort auf den riesigen Baldachin und die imposante Kuppel darüber, in die eine Treppe mit 537 Stufen hinaufführt. Von den Hunderten Statuen und Skulpturen dürfte für die meisten Besucher die Pietà von Michelangelo in einer Kapelle im nördlichen Seitenschiff der erste Anlaufpunkt sein, da sie sich in Laufrichtung rechts zum Eingang befindet. Michelangelo erhielt den Auftrag für dieses Kunstwerk im Jahre 1492 und vollendete es nach 7 Jahren Arbeit im Jahr 1499, als er gerade mal 25 Jahre alt war. Seit einem Anschlag auf die Skulptur im Jahr 1972 ist die Kapelle leider mit Panzerglas gesichert worden und nur noch ausgewählten Besuchern zugänglich. Mann kann die schönste und anmutigste Skulptur aller Zeiten daher nur noch durch eine Glasscheibe sehen. Eine offene Nachbildung der Pietà ist im Vatikanmuseum zu sehen. Ebenso herausragend ist der Baldachin direkt unter der Hauptkuppel des Petersdoms, der über dem Grab des Heiligen Petrus steht. Darüber hinaus gibt es im Petersdom unzählige weitere Kostbarkeiten und Details zu entdecken, so dass man hier durchaus 1 bis 2 Stunden verbringen kann.
Baldachin mit Kuppel im Petersdom von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Vatikan-Museum
Das Vatikan-Museum gehört zu den absoluten Highlights in Rom und dementsprechend ist der Ansturm der Touristen sehr hoch. Wartezeiten von mindestens einer Stunde sind unvermeidlich, aber ohne Zweifel lohnenswerter als beim Colloseum. Der Anblick und das Erlebnis der Sixtinischen Kapelle ist auf dieser Welt einzigartig und bei allem Gedränge beeindruckend. Wer anschließend nicht an Genickstarre leiden will, geht hier weiter bis zur 2. Kammer und setzt sich ganz hinten auf die Bank, wo man einen fantastischen Blick auf Michelangelos größtes Meisterwerk genießen kann. Neben der Mona Lisa von Leonardo da Vinci (ausgestellt im Louvre in Paris) dürften die Wand- und Deckenmalereien Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle zu den bedeutendsten Werken der Kunstgeschichte gehören. Nach rund 4 Jahren Arbeit vollendete er sein Werk im Jahre 1512. Zu den bekanntesten Ausschnitten zählen die Hand Gottes bzw. die Erschaffung Adams, die man ziemlich zentral an der Decke findet. Nach der letzten 12-jährigen Restaurierung der Wand- und Deckenfresken von 1982 bis 1994 erstrahlten die Werke Michelangelos in ungewohnten Farben, an die sich viele Kunstkenner und -kritiker erst gewohnen mussten. Für die Öffentlichkeit wurde die Sixtinische Kapelle erst Ende 1999 wieder geöffnet. Weitere Höhepunkte des Vatikan-Museums sind die Stanzen Raffaels, das Museo Pio Clementino mit den schönsten Statuen des Vatikans und die Pinakothek, wobei die Gemälde hier natürlich sehr religiös sind. Sehr beeindruckend ist auch die Galeria delle Carte Geografiche mit 40 Landkarten Italiens, die Ignazio im 16. Jahrhundert (!!) hier an die Wände malte. Insgesamt sollte man für das Vatikan-Museum mindestens 2 bis 3 Stunden einplanen und berücksichtigen, dass man für die Sixtinische Kapelle zum Ende des Rundgangs noch genügend Energie mitbringt.
