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Die Weine des Piemont

Die Weine des Piemont gehören neben den Alba-Trüffeln zu den berühmten, landwirtschaftlichen Erzeugnissen, durch die zahlreiche Ortschaften weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt und beliebt wurden.

Weinsorten des Piemont | Langhe und Monferrato | Barolo | Barbaresco | Barbera | Bruno Giacosa |

Weindorf Barolo im Piemont

Das Weindorf Barolo im Piemont von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Weinsorten des Piemont

Weinberge des PiemontDas Piemont lebt erst im Herbst richtig auf, wenn die Weinernte eingefahren wird und die Weindörfer rund um Alba und Asti ihren Duft von frischem Trester verströmen. In dieser Zeit kommen auch die Touristen, Weinhändler, -kritiker und -trinker aus aller Welt herbei, um sich die besten Erzeugnisse der Saison zu sichern, allen voran die schweren und komplexen Rotweine Barolo und Barbaresco, die ausschließlich aus der Nebbiolo-Traube gewonnen werden. Auch der zunehmend beliebte Barbera wird im Piemont als sortenreiner Wein ausschließlich aus der Barbera-Traube gewonnen, ist aber etwas weicher und fruchtiger als die anderen beiden schweren Weinsorten. Die Nebbiolo-Rebe ist eine sehr alte, einheimische Sorte, die hohe Ansprüche an Lage und Boden stellt. Beste Bedingungen bieten die südlichen Lagen am rechten Ufer des Po-Nebenflusses Tanaro, der die Städte Alba und Asti passiert. Nebbiolo-Weine sind tiefrot und tanninreich, die etliche Jahre zum Reifen benötigen. Etwas unbekannter, leichter und deutlich preisgünstiger ist der rote Roero, der in den höheren Lagen des Piemont angebaut wird. Nicht vergessen darf man die süßen Schaumweine Asti und Moscato d´Asti, die für die Weinregionen des Piemont mengenmäßig ebenfalls eine große Rolle spielen.

Langhe und Monferrato

Die Langhe und Monferrato gehören zu den wichtigsten Weinregionen des Piemont. Die Langhe liegen zwischen der oberen Poebene bei Turin und den Ligurischen Alpen und gehören zu den Provinzen Cuneo und Asti. Hier werden vor allem die weltberühmten Rotweine Barolo, Barbaresco und Barbera angebaut. Nebenbei produzieren die Winzer der Langhe aus der Dolcetto-Traube einen weiteren fruchtigen und trockenen Rotwein, der jedoch eher für den heimischen Markt bestimmt ist. Im deutlich größeren Gebiet Monferrato zwischen Asti und Alessandria wird in großem Stil die Moscato-Traube angebaut, da die Großkellerei Martini & Rossi nach wie vor ein zuverlässiger Abnehmer ist. Auch die Barbera-Traube wird im Monferrato seit mehr als 600 Jahren angebaut und bringt herausragende Qualitätsweine hervor.

Barolo

Barolo im PiemontDer berühmteste Rotwein des Piemont ist sicherlich der Barolo, dessen Name sich von der gleichnamigen Gemeinde Barolo in der Provinz Cuneo ableitet. Nach den DOCG-Statuten darf er ausschließlich aus der Nebbiolo-Traube gewonnen werden und ist damit weltweit einer der wenigen reinsortigen Rotweine. Über die Gemeinde Barolo hinaus darf er unter diesem Namen noch in den folgenden Gemeinden in der Umgebung produziert werden: Castiglione Falletto, Serralunga, La Morra, Monforte, Roddi, Verduno, Cherasco, Diano, Novello und Grinzane Cavour zugelassen. Die wichtigsten Anbaugebiete sind Barolo selbst, Castiglione Falletto, Serralunga, La Morra und Monforte. Da der Barolo sehr sensibel auf das Terroir reagiert, entwickelt er je nach Herkunft auch unterschiedliche Ausprägungen, mal elegant und duftig in La Morra, mal schwer und langlebig in Serralunga und Monforte. Die Rotweine dürfen frühstens nach drei Jahren freigegeben werden und müssen mindestens zwei Jahre im Holzfass reifen. Traditionell benötigen die Barolo-Weine aber wegen ihres hohen Tanningehalts eine deutlich längere Reifezeit, die bis zu 20 Jahre andauern kann.

Barbaresco

Die Weinberge des Barbaresco beginnen bereits am nordöstlichen Stadtrand von Alba und ziehen sich entlang des Tanaro über die Gemeinden Treiso, Neive und Barbaresco hinweg. Das Anbaugebiet ist noch kleiner als das von Barolo, um nicht zu sagen winzig. Die Weinberge liegen etwas tiefer und die Böden sind deutlich sandiger. Dadurch fallen die Weine weniger wuchtig und komplex als der Barolo aus und sind mehr durch ihre Frucht als durch Tannin geprägt. Nach den DOCG-Bestimmungen muß der Barbaresco zwei Jahre ausgebaut werden, wobei er mindestens ein Jahr im Fass reifen muss. Einer der größen Produzenten und wohl der berühmteste Winzer ist Angelo Gaja, der bereits von unzähligen Weinmagazinen zum "Winemaker of the year" gewählt wurde. Die Gaja-Weine kommen jedoch nie in den freien Verkauf; vielmehr werden sie zugeteilt. Weitere herausragende Winzer sind Bruno Rocca, Albino Rocca oder Alberto de Gresy.

Barbera

Die Barbera-Traube ist im Piemont am weitesten verbreitet und wächst beinahe auf jedem Weinberg der Region. Vor allem in den Provinzen Asti und Alba ist sie stark vertreten. Die besten Qualitäten der Barbera-Weine werden in der Region Monferrato produziert, die sich zwischen den Städten Asti und Alessandria erstreckt. Ursprünglich waren die Weine den heimischen Bauern vorbehalten, am liebsten süß und schäumend. Erst in den späten 1980er Jahren wurden in kleinen Mengen hochwertige Rotweine produziert, die auch international für Aufsehen erregten. Sie kommen als Barbera d´Asti, Barbera d´Alba oder Barbera del Monferrato auf den Markt, teilweise zu Preisen, die denen eines Barolo gleichkommen.

Bruno Giacosa

Bruno Giacosa ist eine der Gallionsfiguren unter den Winzern des Piemont, der mit seinen Rotweinen regelmäßig Spitzenwerte und internationale Auszeichnungen einheimst. Er fühlt sich den Traditionalisten verbunden, der den Ausbau seiner Weine in Barriques entschieden ablehnt. Seine herausragenden Barbaresco reifen jedoch nicht nur ein Jahr in den üblichen Holzfässern aus slawonischer Eiche, sondern drei Jahre in Holzfässern aus französischer Eiche. Ein markantes Beispiel ist der Lagenwein Santo Stefano di Neive, der nur in sehr guten Jahrgängen produziert wird. Es war auch Bruno Giacosa, der die Winzer in dem Weinbaugebiet Roero rund um das Städtchen Canale nördlich von Alba ermutigte, die Arneis-Rebe wieder in größerem Stil anzubauen und daraus wunderbare Weißweine zu kreieren. Einer der besten dieser Weißweine ist der Roero Arneis von Bruno Giacosa selbst. Inzwischen hat seine Tochter Bruna Giacosa die Leitung der Weinguts und des Unternehmens Giacosa übernommen.





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