Die unzähligen historischen und modernen Sehenswürdigkeiten in China machen das Land nach Schätzung der WTO bis 2020 zum beliebtesten Reiseland unserer Welt. Und trotz der Öffnung Chinas für Reisegruppen und Touristen ist es so rätselhaft wie eh und je, aber gerade deshalb auch so interessant und reizvoll für Städtereisen in die großen Metropolen oder Rundreisen durchs Land. Viele der Sehenswürdigkeiten in China sind schon wegen ihrer Dimensionen einzigartig und beeindrucken damit jeden Besucher und Betrachter mit ihrer schieren Größe, allen voran die Chinesische Mauer in der Nähe von Peking. Andere Sehenswürdigkeiten sind von so großer historischer oder religiöser Bedeutung, dass man bei der Besichtigung kaum zu sprechen wagt.
Sehenswürdigkeiten in China | Verbotene Stadt (Kaiserpalast) | Chinesische Mauer | Bund am Huangpu | Dafo | Emei Shan | Guilin | Hangzhou | Hong-Kong | Jangtse & Drei Schluchten | Suzhou | Tai Shan | Terrakotta-Armee
Skyline von Hong Kong Island von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Sehenswürdigkeiten in China
Viele der Sehenswürdigkeiten in China sind schon wegen ihrer Dimensionen einzigartig und beeindrucken damit jeden Besucher und Betrachter mit ihrer schieren Größe, allen voran die Chinesische Mauer in der Nähe Pekings. Wer all die interessanten Sehenswürdigkeiten in China gesehen haben will, braucht hierfür sicher mehrere Rundreisen durch das Land des Drachens, das sich in atemberaubendem Tempo in nahezu allen Belangen an die Spitze dieser Welt gesetzt hat oder daran arbeitet. Der besondere Reiz Chinas lässt sich jedoch nicht nur durch seine Metropolen und Städte erklären, sondern auch durch einzigartige Landschaften und Kontraste, die man so vielleicht nur noch in Asien erleben kann. Eine wunderbare Art zum Kennenlernen und Erleben dieses riesigen Landes ist das Reisen per Bahn, währenddessen man die wechselnden Landschaften und die großen Entfernungen ermessen kann. Dank des gigantischen Ausbaus des Schienennetzes in China ist das Reisen mit der Bahn auch nicht mehr so anstrengend wie früher und mit den schnellsten Zügen der Welt sogar fast ein Abenteuer für sich. Auf der anderen Seite machen die großen Entfernungen eine komplette Rundreise durch China per Bahn am Stück unmöglich. Die meisten Urlauber in China werden eine organisierte Rundreise buchen, die es bei vielen Anbietern und mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt.
Verbotene Stadt (Kaiserpalast), Peking
Die Verbotene Stadt (Forbidden City) im Zentrum Pekings ist neben dem Besuch der Chinesischen Mauer sicher eines der Highligts unter den Sehenswürdigkeiten in Peking und wohl das berühmteste Zeugnis des einstigen chinesischen Kaiserreichs. Der Kaiserpalast wurde im Jahre 1420 vollendet und war bis zur Revolution im Jahre 1911 Sitz der chinesischen Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien. Erst im Jahre 1949 wurde die Verbotene Stadt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bis dahin war der Zutritt zum Kaiserpalast für Normalsterbliche verboten. Im Gegenzug war es dem Hofstaat mit unzähligen Eunuchen, Konkubinen und Ministern verwehrt, den Kaiserpalast durch eines der Tore zu verlassen. Der Komplex der Verbotenen Stadt umfasst eine Grundfläche von 720 qkm mit mehreren Höfen und Toren sowie rund 900 Paläste mit 9.999 1/2 Räumen. Üblicherweise betritt man die Verbotene Stadt durch das Haupttor Tian`an-Men (Tor des Himmlischen Friedens), das dem Platz des Himmlischen Friedens (Tian`an-Men-Square) gegenüber liegt. Für den Besuch des Kaiserpalasts sollte man mindestens einen halben Tag einplanen.
Kaiserpalast in der Verbotenen Stadt von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Chinesische Mauer (Chang Cheng), Peking
Die offiziell rund 6.800 km lange Chinesische Mauer (Chang Cheng) ist die längste historische Grenzbefestigungsanlage, die das chinesische Kaiserreich vor den Völkern aus dem Norden, insbesondere vor den Mongolen, schützen sollte. Nördlich von Peking befinden sich einige restaurierte Abschnitte der Chinesischen Mauer mit Wehranlagen und Wachtürmen, die man auch besteigen kann. Die beliebtesten Stellen zur Besichtigung sind bei Badaling, Mutianyu und Simatai, wobei der Ort Badaling Peking am nächsten liegt und atemberaubende Aussichten auf die Mauer in den Bergen bietet. Etwas ruhiger und entspannter ist die Besichtigung des Abschnitts bei Mutianyu, der etwas weiter entfernt ist. Tagestouren zur Chinesischen Mauer werden von allen großen Hotels in Peking und von Reisebüros in der Stadt angeboten. Eine interessante Alternative ist die Fahrt auf eigene Faust mit einem Taxi oder Mietwagen, insbesondere unter der Woche und in den Abend hinein, wenn die meisten Touristenbusse schon auf der Rückfahrt sind.
Der Bund am Huangpu, Shanghai
Der Bund am Huangpu (Zhangshan Lu) ist die berühmteste Promenade Chinas und das Wahrzeichen von Shanghai. Entlang der Straße am Flußufer des Huangpu befand sich das Herzstück des kolonialen Shanghais mit eindrucksvollen Symbolen der damaligen Elite und Wirtschaft, bestehend aus Hotels, Banken, Büros und Clubs, die dort ab 1842 auf Grundlage des Vertrages von Nanjing errichtet wurden. Das Palace Hotel aus dem Jahre 1906 galt viele Jahre als eines der besten Hotels der Welt und wurde 1949 an das Peace Hotel angegliedert, das der Millionär Sir Victor Sassoon 1930 errichten ließ. Am Ufer des Huangpu befindet sich eine breite Promenade mit Blick auf die historischen Gebäude des Bund auf der einen Seite und die hohen Wolkenkratzer von Shanghai-Pudong auf der anderen. Es lässt sich vortrefflich streiten, welche Uferseite des Huangpu schöner ist. Auf jeden Fall sollte man die Empfangshalle im Gebäude der Hong Kong & Shanghai Banking Corporation (HKSB) nicht versäumen, die im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend ist.
Der Bund am Huangpu in Shanghai von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Dafo, Le Shan, Sichuan
In Le Shan in der Provinz Sichuan ist die Heimat des Dafo (= Großer Buddha), den der Bildhauer und Mönch Haitong während der Tang Dynastie (618–907 v.Ch.) aus dem Sandstein gemeißelt hat, genau an der Stelle, wo die Flüsse Minjiang, Dadu und Qingyi zusammentreffen. Le Shan ist ein kleines Städtchen, das sich etwa 120 Kilometer entfernt von Chengdu befindet. Nach der Vorstellung seines Erschaffers sollte der Große Buddha die vorbeifließenden Flüsse beruhigen, die jedes Jahr ihre Opfer forderten. Da es bei der Finanzierung des Projekts immer wieder Schwierigkeiten gab, konnte der 71 Meter hohe Dafo erst von Haitongs Schülern im Jahre 803 v. Chr. fertiggestellt werden. Die Schultern der sitzenden Statue erreichen zusammen eine Spannweite von 28 Metern und selbst die Dimensionen der Fingernägel und Fussnägel sind gewaltig.
Den schönsten Blick auf den Dafo hat man zwar von einem Boot auf dem vorbeifließenden Fluß aus, aber die gesamte Ausmaße des Buddhas kann man erst erahnen, wenn man neben den 8 Meter langen Füßen steht und von unten hinaufblickt, um die 7 Meter großen Ohren zu begutachten. Nicht versäumen sollte man auch die halb gedeckte Haoshang-Brücke, die den Großen Buddha mit Tempeln in der Umgebung verbindet. Der Dafo wurde 1996 zusammen mit dem heiligen Berg Emei Shan in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Emei Shan, Chengdu, Sichuan
Der rund 3.100 Meter hohe Berg Emei Shan befindet sich rund 150 Kilometer südwestlich von Chengdu in der Provinz Sichuan. Der Emei Shan ist nicht nur einer der vier heiligen buddhistischen Berge von China, sondern auch ein wahrer Schatz an seltenen Pflanzenarten und ein Eldorado für Wanderer und Botaniker. Die meistgesehenen Tiere sind halb-wilde Makakken, der hier in einigen Zonen leben und die Touristen mit Betteln nach Essen und Trinken nerven. Rund um den Berg befinden sich unzählige buddhistische Tempel, die über die Hänge des Berges verstreut sind und zum großen Teil auf der Liste der wichtigsten Denkmäler der Volksrepublik China stehen. Die Legende rund um den Emei Shan besagt, dass der Bodhisattva Samantabhadra den Berg auf einem fliegenden Elefanten mit 3 Köpfen und 6 Stoßzähnen erklommen hat. Die Wanderung bis zum Gipfel des Berges ist ein wahres Abenteuer, dauert aber 2 bis 3 Tage je nach Kondition und besteht weitgehend aus Treppen. Unterwegs gibt es jedoch genügend einfache Unterkünfte, wo man übernachten und essen kann. Wer nicht so gut zu Fuß ist oder seine Kondition überschätzt hat, kann sich unterwegs auch ein Stück mit der Bambus-Sänfte tragen lassen.
Auf der Sänfte am Emei Shan in der Provinz Sichuan von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Guilin und Li-Fluß, Guanxi
Seit vielen Jahrhunderten sind chinesische Maler und Schriftsteller damit beschäftigt, die Karstlandschaften rund um um die Stadt Guilin in der Provinz Guanxi zu beschreiben und dennoch können sie sich der wahren Schönheit nur annähern. Die schönste Art zur Entdeckung dieser einzigartigen Landschaft ist eine Bootstour auf dem Li-Fluß (Li Jiang) von Guilin in die kleine Ortschaft Yangshuo, die allerdings einen krassen Gegensatz zu der natürlichen Schönheit der Umgebung darstellt. Der Li-Fluß ist ein 437 Kilometer langer Fluss, der in den Mao'er-Bergen im Landkreis Xing'an entspringt und durch Guilin und Yangshuo fließt. Die Karstkegel rund um Guilin und den Li-Fluß erreichen bis zu 300 Meter Höhe und sind über die ganze Umgebung verteilt. Entlang des Li-Flusses sieht man neben den Karstkegel auch Bambus-Wälder, aus denen die kleinen Boote zusammengezimmert werden, mit denen die Kormoranfischer zum Fischen gehen. Unterwegs passiert man unzählige Karsthügel mit so lustigen Namen wie Elefantenrüssel-Hügel, Pinsel-Berg, Fischschwanz-Berg, Neun-Pferde-Hügel oder Fünf-Finger-Hügel.
Bootsfahrt auf dem Li-Fluß von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Hangzhou und der Westsee
Im Zentrum der Stadt Hangzhou - rund 200 km süd-südwestlich von Shanghai - in der Provinz Zhejiang befindet sich der 8 qkm große West-See, der mit seinen unzähligen Attraktionen rund um den See zu den schönsten Landschaften Chinas zählt. Schon Marco Polo soll Hangzhou als "schönste und großartigste Stadt der Welt" bezeichnet haben. Im Juni 2011 hat die UNESCO den Westsee und seine Umgebung zum Weltkulturerbe erklärt.
Hongkong - Victoria-Peak & Star-Ferry
Aus der Fülle der Sehenswürdigkeiten in Hong-Kong lässt sich nur schwer eine Auswahl treffen, aber bei einem Besuch der Metropole im Süden von China gehört auf jeden Fall eine Fahrt mit Star-Ferry durch Hong-Kongs Hafen und eine Fahrt mit der Peak-Tram auf den Victoria-Peak dazu. Die Fähren von Star Ferry verkehren seit 1888 zwischen Hong Kong Island und Kowloon und gehören auch heute noch zu den meist genutzen Verkehrsmitteln in Hong-Kong, obwohl die Metropole über eins der modernsten und saubersten Metro-Netze verfügt. Das liegt zum einen daran, daß der normale Fahrpreis mit 2 HKD unschlagbar günstig ist und zum anderen daran, daß die unvergleichliche Aussicht auf die Wolkenkratzer während der Fahrt durch den Victoria Harbour sozusagen im Preis inbegriffen ist.
Noch spektakulärer ist die rund 10-minütige und steile Auffahrt mit der Peak Tram auf den 552 Meter hohen Hausberg von Hong-Kong, wo man atemberaubende Aussichten auf die Skyline von Hong-Kong mit all den Wolkenkratzern hat.
Die Peak Tram ist die älteste Standseilbahn der Welt und bringt seit mehr als 100 Jahren die Anwohner und Touristen auf den Victoria Peak oberhalb von Hong Kong Central. Eröffnung war im Jahre 1888, damals noch von einer Dampfmaschine angetrieben und exklusiv für den Gouvernor von Hong-Kong und die anderen prominenten Bewohner des Victoria Peak. Sehr empfehlenswert ist dort ein Spaziergang auf der Harlech Road und Lugard Road rund um den Gipfel des Peak, der direkt an der Peak Galleria unterhalb des Peak Tower beginnt. Obwohl die Lugard Road zu den berühmtesten Strassen Hong-Kongs gehört, wird man durch die Ruhe und Botanik entlang des Weges quasi überwältigt. Während sich die Massen der Touristen auf der (kostenpflichtigen) Aussichtsplattform des Peak Tower tummeln, kann man von der Lugard Road ungestört atemberaubende Aussichten auf den Victoria Harbour und die Skyline von Hong-Kong erleben.
Skyline von Hong Kong Central und Kowloon von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Jangtse-Kreuzfahrt und Drei-Schluchten-Staudamm
Der Jangtsekiang - abgekürzt Jangtse - ist mit mehr als 6.000 Kilometer Chinas längster Fluss und eine der wichtigsten Transportrouten durch Zentralchina. Zusammen mit dem Nil und dem Amazonas gehört er zu den drei längsten Flüssen der Welt. Vom Quellgebiet in Tibet bis zur Mündung ins Ostchinesische Meer passiert der Jangtse die Millionenstädte Chongqing, Wuhan, Nanjing und Shanghai. Der schönste Abschnitt liegt zwischen Chongqing und Yichang und enthält neben den berühmten drei Schluchten Qutang Xia, Wu Xia und Xiling Xia auch den umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamm. Genau dieser Teil zwischen Chongqing und Wuhan gehört auch zur beliebten Flußkreuzfahrt über den Jangtse, die zu den schönsten Flußkreuzfahrten der Welt gehört.
Die erste Brücke über den Jangtse für den Autoverkehr und Züge wurde übrigens in Wuhan erbaut.
Suzhou, Jiangsu
Die Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu westlich von Shanghai ist nach einem chinesischen Sprichwort das "Paradies auf Erden" und bekannt als das Venedig im Osten, durchzogen von unzähligen Kanälen, Kanalstraßen und Brücken. Dank der vielen Seidenmanufakturen und des Kaiserkanals in den Norden Chinas war Suzhou schon während der Ming-Dynastie eine der reichsten Städte im Kaiserreich und ist auch heute noch führend in der Herstellung und Verarbeitung von Seide. In Suzhou kann man die chinesische Gartenbaukunst in ihrer Perfektion erleben und genießen, wo jeder Weg, jeder Teich und jede Pflanze mit größter Sorgfalt angelegt wurden. Die schönsten Gärten Chinas findet man in Suzhou, insbesondere der Garten des Verweilens und der Garten des bescheidenen Beamten, wobei letzterer als der schönste Garten gilt und bereits im 16. Jahrhundert angelegt wurde.
Tai Shan (Friedlicher Berg), Shandong
Der Tai Shān (Friedlicher Berg) ist einer der fünf heiligen Berge des Daoismus und befindet sich in der Provinz Shandong nördlich der Stadt Tai'an. Auf den Gipfel in einer Höhe von 1.545 Meter Höhe führen zwei Routen, wobei die Zentralroute entlang der wichtigsten Schreine und Monumente führt, während die Westroute durch die bezaubernde Landschaft Heilong Tan geht. Mit mehreren Millionen Pilgern pro Jahr ist der Tai Shan einer der meistbesuchten Berge der Welt.
Die Terrakotta-Armee, Xi`an, Shaanxi
Die Terrakotta-Armee ist ein Teil des Mausoleums aus dem Jahre 210 v. Chr. für den 1. Kaiser Chinas Qin Shi Huangdi (221 - 210 vor Chr.), der China vor mehr als 2.200 Jahren einte. Das Mausoleum befindet sich in der Nähe der Stadt Xi´an in der Provinz Shaanxi und wurde im Jahr 1974 zufällig von Bauern entdeckt. Inzwischen haben die Ausgrabungen 3 Gruben freigelegt, in denen sich die Terrakotta-Armee mit über 7.000 lebensgroßen Kriegern und Pferden befindet. Jeder Krieger der Terrakotta-Armee zeigt einen individuellen Ausdruck in Gesicht und Haltung und eine bunte Bemalung, ausgerüstet mit den typischen Waffen der Zeit.
